brauche ich ja nicht mit dabei ju sein." — „Wenn du das Zutrauen
zu mir hast, so kannst du dich darauf verlassen, daß ich für dein
Recht reden will, wie für mein eigenes." Nach dieser Abrede ging
Velten den folgenden Tag nach Schwyz und trug seine und Kaspars
Gründe vor, so gut er konnte. Am Abend kam er zurükk und sprach
zu seinem Nachbar: „Die Wiese ist dein; die Richter haben sie dir
zugesprochen; ich wünsche dir Glükk und bin froh, daß wir nun
aufs Reine gekommen sind." —
Sclig sind, die Friede machen,
Und drauf seh'n ohn' Unterlaß,
Daß man mög' in allen Sachen
Fliehen Hader, Streit und Haß;
Die da stiften Fried' und Ruh',
Rathen allerseits dazu,
Sich des Friedens selbst befleißen,
Werden Gotteü Kinder heißen.
102. Der Weinstokk.
An meines Häuschens uied'rer Wand seit Jahren schon ein
Weinstokk stand, und wob die Ranken, wie zur Zier, um meine
kleinen Fenster mir. Doch als des Winters Toben kam, der Blum'
und Strallch das Leben nahm, da rieselten, wie in ein Grab, des
Wcinstokks Blätter auch hinab, und/eiugelegt zur Winterruh', dekkt
sorgsam ihn der Gärtner zu. Als nun des Lenzes Ruf erscholl:
auch in dem Weinstokk Leben quoll; schon wollt' er sich mit Grün
bekleiden, da kommt der Herr, ihn zu beschneiden, und in der
Zweige dichter Mitte das Messer häuft mit scharfem Schnitte. 'Die
Blüthen aus der Knospen Nacht sind alle lustig scholl erwacht;
nuv all des Wcinstokks wllilden Stclleil sieht Thränen inan auf
Thränen quellen, und während Alles grün erscheint, der Weinstokk
einsam steht und weint; ¿ernt in her jubelnden Natur fühlt tiefer
seinen Schmerz er nur. Doch alö der rauhe Herbst erschien, sah
mail die schöllsten Traubell glüh'n an meines Weinstokks schlanken
Zweigen, die unter ihrer Last sich beilgen. Deiul nur zu seinem
wahren Frominen hat man die Zweige ihm genommen, die, wenn
allch reich all Blätterpracht, doch nimmer edle Frllcht gebracht.
Drum, weiln das Herz mir bang' und weh', ich schweigend
auf den Weinstokk seh', ulld dieses einfach schölle Bild mein Herz
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift]]
145
Und Petrus sprach zum Herren: Nicht so? genügt ich hab’,
Wenn ich dem sünd’gen Bruder schon siebenmal vergab?
Doch Jesus sprach dagegen: Nicht siebenmal vergieb,
Nein, siebenzig mal sieben, das ist dem Vater lieb."
Da schmilzt des Kaisers Strenge in Thränen unbewusst,
Er hebt ihn auf, den Bruder, er drükkt ihn an die Brust;
Ein lauter Ruf der Freude ist jubelnd rings erwacht.
Nie schöner ward begangen die heil’ge Weihenacht.
188. Karl der Zwölfte und der pommersche Bauer Mnsebank.
In seinem Zelt vor Bender sitzt Karl der Zwölfte still, kein
Schach ihn mehr zerstreuen, kein Buch ermuntern will. Von aller
Welt verlassen, versagt in seiner Roth der Türk' dem trotz'gen
König, gemach schon Fleisch und Brot.
Vergebens mahnet Düring: „Gieb deinen Feinden nach!"
Vergebens Rosen: „Fliehe, o Held, dein Ungemach! Was sitzest
dn und sinnest, wie ein vergrämter Aar im Horst von Folgesonde,
und trotzest der Gefahr? Mach' ans die edlen Schwingen und aus
dem Sonnenbrand zieh' heim in's kühlumwogte, geliebte Vaterland.
Da sammle wieder eilig die alte Kraft zu Hans', und gehe, wie
daö Nordlicht, in blut'gen Striemen au fl"
Doch trotzig spricht der König: „„Schweigt; ihr erlebt eö nie,
dasi ich vor Türkenhunden, wie eine Memme flieh! Wohl sehnt
sich Nordlands Wogen mein Herz, wie eures, zu; doch sterb' ich,
eh ich weiche, und Achmed'ö Willen thu'!""
Da naht der Kanzler Müller: „O Herr, dein Häuflein schreit,
gedrükkt vom bittern Hunger, womit erhalt' ich's heut?"
„„Schießt die Araberrosse deö Sultans Achmed todt; da habt
ihr Fleisch, hier ist mein eignes letztes Brot!""
Der Kanzler geht mit Thränen. Bald krachet Schuß auf
Schuß. Der König hebt daö Auge voll Sorge und Verdruß; denn
sieh', man führet schonend sein Leibroß ihm zurükk, drum greift er
zur Pistole im nächsten Augenblikk —
„„halt, halt!"" und setzet grausam den Lauf ihm hinter'-
Ohr. — Nie brachte je Arabien ein schön'res Thier hervor. —
,,dich schießet nicht!" ruft Rosen, ruft Düring; doch er schoß, und
ächzend stürzt zusammen ihm sein erlauchtes Roß.
„„Glaubt ihr, ich solle hungern?"" fragt bitter lachend er,
derweilen Alles schreiet: „Was macht ihr, gnäd'ger Herr?" Doch,
gleich als ahnt ihm düster schon jetzt sein gleich Geschikk, hebt von
dem Roß er lange nicht den bewegten Blikk,- setzt bald sich drauf,
wie wenn es ihn unsichtbar ergreift, indeß daö Blut deö Thieres
ihm in die Stulpen läuft, und wühlet mit den Sporen im Sande
10
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
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Extrahierte Personennamen: Jesus Karl Karl Horst_von_Folgesonde Achmed
398
aller Welt zu verfluchen, — in den Bann zu thun. In mehreren Städten ließ
man aber die gedrukkten Bannzettel gar nicht ankleben und in Wittenberg warf
sie gar Luther mit eigener Hand, mitten zwischen seinen Studenten und Tausenden
von Bürgern, ins Feuer (1520). Nun war im Jahre 1519 Kaiser Maximilian
von Deutschland gestorben und Kaiser Karl V. war ihm gefolgt. Dem wurde
die Sache bedenklich. Darum befahl er den deutschen Fürsten und hohen
Geistlichen, sie sollten sich zum Reichstage in der Stadt Wormfl versammeln
(1521). Da wollten sie denn miteinander überlegen, wie der Streit beizulegen
und „die Mönche zu versöhnen seien!" Luther mußte auch kommen und ging so
getrost, daß er unterwegs das Lied: „Ein' feste Burg ist unser Gott!" dichtete
und sich durch Hussens Beispiel nicht schrekken ließ. Nahe bei Worms angekommen,
warnte man ihn noch: „Geh nicht hinein!" Er antwortete aber: „Und wenn so
viel Teufel in Worms wären als Ziegeln auf den Dächern, ich gehe doch
hinein!" — Durch ein unzähliges Bolksgedränge wurde er endlich in den großen
Saal geführt, wo der Kaiser und seine Räthe, wohl 1200 vornehme Männer,
saßen. Seine Bücher, die er geschrieben hatte, lagen alle da auf einem Tische.
„Hast du die Bücher geschrieben?" fragte man ihn. „Ja," war seine Antwort.
„Willst du, was du darin geschrieben, für Lüge erklären und widerrufen oder
nicht?" fragte man ihn weiter. Luther besann sich. „Darauf kann ich nicht
gleich antworten," sagte er dann. „Laßt mir Zeit bis übermorgen!" Am
dritten Tage wurde er wieder vorgeführt und sprach: „Beweist mir aus der
Schrift, daß ich geirrt habe, und ich will widerrufen, will mit eigener Hand
meine Bücher zuerst ins Feuer werfen!" „Ei waö," erwiderte man. „Hier
ist nicht Zeit zum Disputiren. Antworte rund und kurz: willst du widerrufen
oder nicht?" „Nun," antwortete Luther, „so will ich euch denn eine Antwort
geben, die weder Hörner noch Zähne hat: Ich kann nicht widerrufen, es
sei denn, daß man mir aus der heiligen Schrift widerlege. Hier
steh ich. Ich kann nicht anders. Gott helfe mir. Amen!"
Freunde und Feinde waren über dies standhafte Bekenntniß Luthers erstaunt.
Luthers edler Landesherr, Kurfürst Friedrich der Weise, war besonders hoch
erfreut und sprach zu seinem Hofprediger Spalatin: Wie schön hat Pater'
Martin geredet vor Kaiser und Reich. Ja Kaiser Karl selbst rief voll Bewunderung:
Der Mönch redet »nerschrokken und getrosten Muthes.
Etliche riethen nun dem Kaiser, er möge Luthern hinrichten lassen, einem
Ketzer brauche man kein Versprechen zu halten; aber der Kaiser gab ihnen diese
Antwort: „Weil I)r. Luther sich auf Unser Kaiserlich Wort und versprochen
Geleit hiehero begeben, so wollen Wir auf keine Weise gestatten, daß ihm das
geringste Leid zugefügt werde. Denn wenn schon Treue und Glauben von der
ganzen Welt vertrieben sein sollten, will es sich doch gebühren, daß dieselben
noch bei einem Kaiser gefunden werden." So ließ er ihn sicher und ««beleidigt
nach Hause ziehen. Unterwegs überfielen ihn aber verkleidete Männer im
Thüringer Walde, rissen ihn aus dem Wagen und führten ihn nach der Wartburg
bei Eisenach. Da war er vor seinen Feinden sicher, niußte sich wie ein Ritter
kleiden, trug auch einen Schnurrbart und — fing an, die Bibel zu übersetzen.
Friedrich der Weise hatte jene Männer gesandt. Der Kaiser hatte nämlich die
Rcichsacht über Luthern ausgesprochen, d. h. Jedermann aufgefordert, den
gefährlichen Mönch zu fangen oder todt zu schlagen. Jetzt war er in Sicherheit
und nur wenige seiner Freunde wußten, wo er war. Er blieb aber nur 10
Monate auf der Wartburg. Da hörte er, daß mehrere seiner Freunde in seinem
Namen die Bildsäulen in den Kirchen zerbrächen, kam nach Wittenberg und
predigte gegen sie. Die Zahl seiner Anhänger aber wuchs von Tage zu Tage. .
Im Äahre 1527 schrieb er den kleinen Katechismus für die Kinder und den
großen für die Lehrer. Im Jahre 1530 verlangte der Kaiser von den Protestanten
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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TM Hauptwörter (200): [T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Maximilian
von_Deutschland Maximilian Karl_V. Karl_V. Luther Friedrich Friedrich Spalatin Martin Karl Karl Friedrich
Wollte Jemand mit uns über die von andern Lesebüchern
abweichende Anordnung des Stoffes im zweiten Theile rechten,
so berufen wir uns auf die Pag. 117. in der genannten
Schrift angeführten Worte, und bemerken nur, daß die gemachte
Anordnung weder maßgebend sein kann, noch soll; da, von
andern Gesichtspunkten aus betrachtet, sich auch wohl eine oder
mehrere andere rechtfertigen lassen. Wir haben und aber für
die vorliegende entschieden, weil sie die einfachste ist. Das
Kind wird zuerst auf das Himmelsgewölbe in seine leuchtenden
Körper geführt, macht dann Bekanntschaft mit den geheimen
Kräften der Natur, mit der Erde im Allgemeinen und deren
wichtigen Hervorbringungen; weiterhin folgen Beschreibungen
der einzelnen Erdtheile und ihrer Bewohner u. s. w.
Alle gemachten Anforderungen erreicht und befriedigt zu
haben, dürfen wir und in sofern nicht schmeicheln, da die
Aufgabe eben eine solche ist, die nicht auf Ein Mal, die
nur nach und nach gelöst werden kann.
In wie weit aber das Buch sich dem vom Herrn Goltzsch
aufgestellten Ideale genähert hat, überlassen wir der Entscheidung
derer, die ein Urtheil hierüber fällen können, und erbitten
uns zugleich Rath und Beihülfe zur Verbesserung des Buches
für folgende Zeiten.
Im Mai 1853.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung]]
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61
Wolland aber, der andere, ließ den Hut ans dem Kopfe und sprach:
„Weiß nicht, warum ich mich bemühen soll, wenn die Alte da oben
summt und brummt. Wie leicht fällt ein Ziegel vom Dach und
schlagt mir ein Loch in den Kopf! Was gilt's, Vetter Claus, es
geht deiner großen Nase einmal schlecht, wenn du beim Summen
der Betglokke mit entblößtem Scheitel da oben hinaufschaust." Karsten
aber antwortete nur: „Will sehen, Vetter Ehrhardt, will sehen."
Hätte auch zu einer längern Replik nicht Zeit gehabt. Denn,
da er das gesagt, trat ein kleiner, alter Herr zu ihm und sprach:
„Gefällt's dir, so komm! Ich will dir Arbeit geben und bezahlen,
was recht ist." Karsten ging mit, und als das alte Herrlein nnter-
weges zu ihm sagte: „Aber ich kann es nicht leiden, daß, die mein
Brot essen, fragen, warum?" antwortete er: „Euer Wille geschehe.
Viel Reden und Fragen ist das ganze Jahr meine Sache nicht."
Also kamen sie, ohne ein Wort weiter zu verlieren, in die große
Zukkersiedcrei vor dem Thore. Ilnd alö Karsten hinter derselben die
großen Holzstöße sah, wurde er ganz fröhlich in seinem Herzen und
sprach bei sich selbst: „Gott sei's gedankt! Nun wird eö mir nimmer
an Arbeit fehlen."
Da er aber ein Jahr lang oder etwas darüber Holz gesägt
wld gespalten hatte, sprach der Zukkersieder zu ihm: „Claus, du hast
alle Tage einen weiten Weg Abends hinein und Morgens wieder
heraus. Gefällt's dir, so magst du dort in mein Gartenhaus ziehen,
und mit Weib und Kindern darin wohnen umsonst." Und da Kar-
sten ein Jahrlang oder darüber im Sommerhaus gewohnte hatte,
trat sein Brotherr wiederum zu ihm und sprach: „Claus, der Haus-
meister hat lange Finger gemacht und hinter der Thür Abschied ge-
sagt. Willst du, so kannst du sein Pöstlein einnehmen." Ilnd aber-
mals über ein Jahr ließ der alte Zukkersieder mitten durch seinen
großen Garten zwischen den Trokkenböden und dem Sommerhänslein
eine hohe Mauer aufführen. Aber Niemand getraute sich zu fragen:
„Warum thust du das?" Selbst sein eigner Bruder nicht; auch sein
Weib nicht; denn er hatte keins. Und ob nun gleich der Hausmeister
Karsten fortan einen weiten Umweg machen mußte, wenn er zu den
Seinen im Gartenhause gelangen wollte, so fragte er doch nicht,
wie oder warum? Darüber starb der Zukkersieder und in seinem
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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380
voll Freude des heiligen Geistes, flohen nach Ikonicn, wo ebenfalls viele der
Juden und Griechen sich zum Herrn bekehrten. Aber auch hier von den
ungläubigen Juden verfolgt, entwichen Paulus und Barnabas nach Lystra und
Derbe. In Lystra machte Paulus einen Lahmen gesund und das Volk hielt
sie für Götter und wollte ihnen opfern. Paulus aber sprach: „Ihr Männer, was
macht ihr da ? Wir sind auch sterbliche Menschen, gleich wie ihr, und predigen
euch das Evangelium, dass ihr euch bekehren sollt zu dem lebendigen Gott
u. s. w.“ Darnach kamen Juden aus Antiochien und Ikonicn, die überredeten
das Volk, dass sie Paulum steinigten, — und sie meinten. er wäre gestorben.
Aber der Herr beschützt die Seinen. Paulus sollte noch Viel wirken. Die Ver-
folgten gingen nun auf demselben Wege zurükk, stärkten und ermalmcten die
Gemeinden und schifften von Attalia nach Antiochien in Syrien. Die Christen
zu Antiochien lobten den Herrn, als sic hörten, wie grosse Dinge er unter den
Heiden gethan, und wie er diesen die Thür des Glaubens geöffnet. 0, dass doch
auch unser Mund voll Lobes sei, über das, was der Herr in unsern Tagen unter den
Heiden thut I! — In Antiochien angekommen, gingen Paulus und Barnabas als
Abgeordnete der Gemeinde nach Jerusalem zu einer grossen Kirchenversammlung.
Nach derselben trat Paulus die zweite Missionsreise an, und hatte Silas
zu seinem Begleiter.
Das seligmachende Evangelium Gottes zu predigen, scis auch in grossen
Kämpfen, konnte das auserwählte Rüstzeug nimmer lassen. Die bereits gegrün-
deten Gemeinden zu besuchen und zu stärken, ging er durch Syrien und
C il ici en nach Derbe und Lystra (wo er Thimotheus in seine Beglei-
tung aufnahm), durch Phrygien und Gala tien nach Troas (wo auch
Luc as sein Begleiter wurde). Hier schiffte er auf besondern Befehl des Herrn
nach Europa über und stiftete in Macédonien die Gemeinden zu Philipp! und
Thés salon ich. So war denn Paulus der erste Bote des Friedens in unserm
Erdtheil und bald erfüllte er Alles mit dem Evangelio, Was wären wir, so ihn
und andere Boten nicht der Herr gesandt hätte ? — Und rufen jetzt die Heiden
nicht auch uns zu: „Kommt herüber, und helft uns?!“ — In Philipp! fand
Paulus Eingang bei einem gottesfürcht!gen Weibe, Namens Lydia, die liess
sieh taufen mit ihrem ganzen Hause. Bald aber entstand ein Aufruhr im Volk:
Paulus und Silas wurden ergriffen, gestäupet und in das Gefängniss geworfen.
Aber der Herr zeugte in einem Erdbeben für seine gefangenen Knechte und ver-
herrlichte seinen Namen durch die Lösung der Fesseln, die Oeffnung der Thüren
und endlich durch die Bekehrung des Kerkermeisters. Wie in Philipp!, so waren
auch in Thcssalonich Viele, die das Wort Gottes aufnahmen und selig wurden
durch den Glauben an Jesum Christum, also dass der Apostel diese lieblichen
Gemeinden seine Hoffnung und seine Freude nannte. In Folge eines Aufruhrs
musste Paulus Thcssalonich verlassen, ging, von den feindlichen Juden verfolgt,
über Bcröa, woselbst auch Viele sich zu ihm wandten und das Wort Gottes
ihres Fusses Leuchte sein liessen, nach Athen und Korinth in Griechenland.
Dem weltklugen und stolzen Athen war das Evangelium von einem gekreuzigten
Heilande eine Thorheit; aber der Apostel predigte, trotz des Spottes, den Etliche
hatten, um so eifriger und schloss seine weise Rede von dem, den Athcniensern
„unbekannten Gotte“ mit der Predigt von dem Manne, den Gott auferwekkt hat
von den Todten, und der richten wird den Kreis des Erdbodens mit Gerechtig-
keit. In Korinth gewann Paulus dem Herrn eine grosse Gemeinde, vornehmlich
aus Heiden ; nur hielten die Glieder derselben nicht immer fest an einander in
einerlei Sinn und in einerlei Meinung und fehlten oft in dem Einen, was Noth
thut, in der Liebe. Das betrübte den Apostel. Von hier aus schrieb er auch
die beiden Briefe an die Th es s alonic h er. Nach l'/2 Jahr verliess er
Korinth, schiffte nach Ephesus, nach Cäsar ca und ging von hier nach
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat]]
TM Hauptwörter (200): [T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift]]
Extrahierte Personennamen: Paulus Paulus Barnabas Paulus Silas Luc_as Philipp Philipp Paulus Namens_Lydia Silas Philipp! Philipp Apostel Paulus_Thcssalonich Apostel Apostel Cäsar
386
getreu und gaben freudig ihr Leben dahin. Laktantiu s (im 3. Jahrhundert)
schreibt: „Hätte ich hundert Zungen und einen hundertfachen Mund und
die stärkste Stimme der Welt, so könnte ich doch nicht alle die Verbrechen
beschreiben, welche begangen wurden, noch die Martern alle nennen, die der
Scharfsinn der Obrigkeiten gegen die große Menge der unschuldigen Christen
ersonnen hat." Eusebius sah in Egypten, wie an einem Tage so Viele
abgethan wurden, daß die Scharfrichter darüber ermüdeten und ihre Werkzeuge
sich abstumpften. Die Christen litten aber mit der größten Standhaftigkeit und
Geduld. Sie fürchteten sich nicht vor denen, die den Leib tödteu, und die
Seele nicht mögen tobten. Mit Freude und Frohlokken gingen sie in den Tod
und biö an ihren letzten Athemzug sangen sie Lob- und Danklieder.
Simon, Bischof der Gemeinde von Jerusalem, war schon 120 Jahre alt,
als er vor den römischen Statthalter geführt wurde. Cr wurde mehrere Tage
hinter einander gegeißelt und blieb so standhaft, daß selbst seine Verfolger
darüber staunten. Endlich, als er nicht von Christo lassen wollte, wurde er an
daö Kreuz geschlagen (106 n. Chr.). — Drei Jahre später wurde
Ignatius, Bischof von Antiochien, ein Schüler des Apostels Johannes,
auf Befehl des Kaisers Trojan gebunden nach Nom geführt, um dort seinen
Glauben an den Gekreuzigten mit dem Tode zu büßen. In einem Briefe, den
er an die Christen zu Rom schrieb, heißt es unter Andern,: „Auf dem ganzen
Wege von Syrien nach Nom kämpfe ich mit wilden Thieren, gebunden an zehn
Leoparden (er meinte seine Wächter) die immer wüthender gegen mich werden,
je mehr ich ihnen Gutes thue. Doch — werfe man mich ins Feuer, oder vor
die wilden Thiere, nagle man mich ans Kreuz, zerreiße man mir alle meino
Glieder: — was ist das Alles, wenn ich nur Jesum genießen darf! Ihn suche
ich, der für nnch starb; ihn begehre ich, der für uns wieder auferstanden. Laßt
mich nachkommen den, Leiden meines Gottes." In Nom wurde er den wilden
Thieren vorgeworfen. Als er die Löwen brüllen hörte, sprach er: „Ich bin
Christi Weizenkorn, daö der Jahn wilder Thiere zuerst zermalmen muß, damit es
als reines Brot erfunden werde." Bald hatten ihn die Löwen zerrissen. Die
wenigen Knochen, welche sie übrig gelassen, sind in Antiochien beerdigt worden.
Polykarp u S, Bischof von Smirna, ein Schüler des Apostels Johannes,
wurde im Jahre 167 verurtheilt, lebendig verbrannt zu werden. Als man ihm
zumuthete, seinen Glauben zu verleugnen, sagte er: „Sechs und achtzig Jahre
schon diene ich Christo, meinem Herrn, und er hat mir nie Etwas zu Leide
gethan, wie sollte ich nun ihm untreu werden, der mich erlöset hat!" Bei wiederholtem
Zureden sprach er weiter: „Du giebst dir vergebliche Mühe; — höre, was ich
bin: Ich bin ein Christ! Willst du wissen, waö die Lehre des Christenthums
ist, so bestimme eine Stunde und höre mich an!" — „Ich habe wilde Thiere!"
rief der erzürnte Richter. „Laß sie nur kommen!" erwiderte der Märtyrer. —
„Wir haben Feuer!" schrie ein Anderer — „Du drohest mit einem Feuer,"
entgegnete der Glaubensheld, „welches nur einen Augcnblikk brennet; aber du
weißt Nichts von dem zukünftigen Gerichte und dem Feuer der ewigen Strafe,
welches für die Gottlosen aufbehalten ist." Nun wurde der 60jährigepolykarpus
an einen Pfahl gebunden, und nachdem er noch brünstig gebetet hatte, zündete
man den Scheiterhaufen an. Aber so hell auch das Feuer brannte, so wollte eö
den treuen Bekenner des Herrn doch nicht ergreifen, wie wenn es sich vor ihm
gefürchtet hätte. Sie durchbohrten ihn endlich mit einem Dolch und ließen seinen
Leichnam zu Asche brennen.
Cyprian, Bischof von Karthago, wurde gleichfalls ein Opfer der heidnischen
Mordgier (260). Vor den Nichterftuhl gefordert, wollte man ihn zum römischen
Gottesdienste nöthigen. Cyprian aber sprach: „Ich bin ein Christ und ein
Bischof. Ich kenne keine andern Götter, als den einen und wahren Gott,
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
Extrahierte Personennamen: Eusebius Simon Christo Bischof_von_Antiochien Apostels Johannes Christi_Weizenkorn Bischof_von_Smirna Apostels Johannes Christo Cyprian Cyprian
396
2 oha » il Wiklef, ein frommer und weiser Lehrer, gegen die allgemeine
Sittenlofigkeit, gegen die Mißbräuche in der Kirche und gegen den Pabst auf.
Er übersetzte die Bibel ln die Landessprache und predigte nach der Bibel, ob
man es gleich von Rom aus nicht dulden wollte. Hohe und Niedere hingen ihm
an und schätzten und ehrten ihn auch dann noch, als der Pabst ihn verdammte.
In Böhmen wurde die Lehre Wiklcfs besonders von
Johann Hust, der Professor und Prediger in Prag war, begierig
aufgefaßt. Uncrschrokken verkündete er die mit der heiligen Schrift übereinstimmende
Lehre und predigte und schrieb namentlich gegen das sittenlose Leben der
Geistlichen, gegen Papst, Ablaß und verfälschte Abendmahlölehre ¿1402). Der
Papst belegte den Prediger des Evangeliums von Jesu Christo mit dem Banne.
Der Kaiser Sigismund wünschte die Religionöbcwegungen 'in Böhmen gestillt
und rief daher den Huß nach Kostnitz zur Kirchenversammlung. Huß folgte dem
Rufe. Der Kaiser hatte ihm versprochen, ihn gegen jede Gefahr zu schützen.
Man forderte von ihm, er solle widerrufen, was er gelehrt habe, und als er
sagte, er wolle cö gerne thun, wenn die heilige Schrift anders lehre, so wollte»
die Kläger ihn nicht weiter hören, warfen ihn in einen finstern Kerker und
sagten, inan brauche einem Ketzer sein Wort nicl't zu halten. Endlich wurde er
lebendig verbrannt (li. Juli 1415), und ein Jahr darauf auch sein Freund
Hieronymus von Prag (3«. Mai 1410). Ihre Feinde selbst mußten
ihnen das Zeugniß geben, daß sie mit großer Freudigkeit gestorben seien.
Aber in Böhmen erklärten Biele laut: Huß sei unschuldig und sie wollten
für seine Lehre Gut und Leben lassen. Man verfolgte sie. Da griffen sie
endlich zu den Waffen und es entstand ein dreizehnjähriger blutiger Krieg.
(Hussitenkrieg 1420 — 1434). Die wahren Anhänger des Huß sonderten sich
später ( 1457) ab und stifteten in einer Gegend des schlesischen Gebirges eine
Gemeinde, die ganz nach dem Muster der apostolischen Gemeinden zu lebe»
beschloß. Sie nannten sich Brüder, und Alles, was wir von ihrem Wandel
wissen, zeugt davon, daß sie ein lauteres Leben nach dem Evangelio von Jesu
Christo führten und unter allen Verfolgungen standhaft der erkannten Wahrheit
treu blieben.
*
Wie sehr die Christenheit im tiefsten Verfall war, zeigte daö Schikksal der
Waldenser, des Wiklef, Huß und Hieronymus. Daö, was die Heiden in den
ersten Jahrhunderten an den Christen gethan hatten, das thaten jetzt die, die
sich Christen nannten, an denen, die Christi wahre Nachfolger zu sein sich
bestrebten; und man konnte von den Christen sagen, was der Apostel (Röm. 1.)
von den Heiden sagt: Sie hatten Gottes Wahrheit verwandelt in Lügen; und
gleich wie sie nicht geachtet hatten, daß sie Gott erkennten, gab sie Gott auch
dahin in verkehrtem Sinn, zu thun, daö nicht taugt.— Ja, Finsterniß bedekktc
das Erdreich und Dunkel die Völker. Aber schon hatte sich der Herr aufgemacht,
seine verwüstete Kirche gnädiglich heimzusuchen; er that, was die Gottcöfürchtigcn
begehrten, hörte ihr Schreien und half ihnen. — Im Jahre 1483 den
10. November wurde
Martin Luther zu Eisleben geboren, und, da er sehr schwach war,
den Tag nachher getauft. Sein Vater war ein armer frommer Bergmann und
schikkte sein Söhnchcn fleißig zur Schule, trug es bei schlimmem Wetter oft selbst
auf den Armen hinein. Martin war ein kluges und fleißiges Kind, darum
beschloß sein Vater: Er soll studiren und ein Rechtsgelehrter werden. Der
Knabe wurde nun ans höhere Schulen, erst »ach Magdeburg, dann nach Eisenach
geschikkt, mußte aber, um sein Brot zu verdienen, nach damaliger Weise mit
andern Knaben den Leuten vor den Häusern singen. Schon in seinem 18. Jahre
bezog er die Universität zu Erfurt und ward Student, und in seinem 22. ward
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Hust Johann Jesu_Christo Sigismund Jesu
Christo Apostel Martin_Luther Bergmann
Extrahierte Ortsnamen: Rom Prag Christi Magdeburg Eisenach Erfurt
Von der besten geographifcfren Lehr-Are.
12. Endl ch will nökhig seyn, daß man auch ei-
nes jeden Reichs seine Fatalitäten und man-
cherley Veränderungen/ denen es in Anlegung
seiner jeweiligen Einwohner und Beherrscher
unterworfen gewesen, aus der alten, Mittlern
und neuen Historie mir anführe, und zeige, von
wem ein jedes Reich von seinem ersten Ursprung
an bewohnet und beherrschet worden, und was
sich sowohl zu Kriegs, als Friedens-Zeiten dar-
innen merkwürdiges zuqerragen habe, wachem
allem zuletzt die Genealogie der jetzt lebenden
Regenten mit beyqefüger wird.
§. 20 Bey den General Ckarten von Afia,
Africa und America, ist nicht nörhrg sich so gar
weitlauftig aufzubalren. Obwoblen man keinen
der obderührten Puncten leicht vorbey geben kan,
sondern auch daselbst ein Reich nach dem andern
vornehmen muß.
§. 21. Ob nun eine also Geogra-
phie in der Weit anzurreffen seye, weiß ich nicht;
ich habe dergleichen wenigstens noch nicht gese-
hen; und ob ich gleich in meinem Atlantehoman-
niano mir Anfangs einen Plan gemacht hatte,
der mit diesem gegenwärtigen in den allermeisten
Stücken überein kommt; jo babe ich doch man-
ches unberübrt lassen müssen, aus Besorge, daß
das Buch zu groß und zur Information zu weit*
laustig ausfallen möchte, welches Urtheil demsel-
den endlich doch zu Theil worden. Ja ich muß es
selbsten gestehen, daß dieses Syiiema für Die aller,
ersten Anfänger em bisgen zu wlillauftig gera-
den seye, daher ich mrch dann desto leichter bere-
V den
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Bayern
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Das H. Stück, von Schlesien. 87
Iii. Die Herrschaft Olbersdorf und
Iv. Die Herrschaft Hennersdorf, mit Den darzu ge.
hörigen Gütern ohnweit Zuckniantel.
V. Die Barriere des Hauses Oesterreich fängt an
dm Polnischen Greayen beym Fürstenlhum Ie8eh8n
an, und gehl von dar bis Oderberg, wo der Fluß Olfa
in die Oder fallet, kych wird diese Herrschaft mit darunter
begriffen.
Vi. Von dar geht sie längst der Oppa hinauf bis Tr Op-
Pau, Jägerndörf, Olbersdorf, Hennersdorf,
welche alle mit innerhalb der Barriere begriffen find.
Vii. Denn geht sie durch das Fürstenldum Neisse von
Bifchofskoppe, Zuckmantel, Niclasdorf, dem grossen Weg
bey Gvbdorf, nach Weidenau, Barsäorf, äobanne8berg:
durchjauernick, Hamberg, Weisbach, Uberfchaar, bls Weis-
wafler, wo das Gebürge von Münfterberg lieget, und gleich-
sam die letzte Grentz, Stadl in diesem Fürff nthum ist. Alle
diese Städte gehören z«r Barriere des Hauses Oesterreich.
Man kan diese auf der neuen Charte von Ober, und Nie-
der - Schlesien am besten sehen, welche Homann8 Erbe»
auf zwey Blatt heraus gegeben haben.
Iv.
Von der jetzigen Landes - Obrigkeit.
, Nachdem nun Schlesien nicht mehr dem Königreiche
Böhmen einverleibel ist, sondern dem Könige in Prusten
oder Churfürsten von Brandenburg solches, als oberstem
Heryoge mit unumschränckker Macht noch bis jetzo gehö-
ret , so ist sowol die weit, als geistliche Landes. Regierung ,
laut den neuesten Nachrichten, folgender Gestalt angeleget
worden:
Nmilich Nieder. Schlesien hat nunmehro zwey Königli.
che Ober.amto Regierungen; die eine istzu Bre8i.ah,
die andere zu Glogau. Beyde haben ihren Ober. Fr/E-
Sidenten; ihren Direötorem; sechs Räche; vier Seerecs-
rien; einen Registratorem; einen Taxawrem oder Boten.
Meister; sechs Bothen; einen General» Fifcal, und zwey Un.
tec. Fifcale, wodurch die unter der Oesterreich schen Regie,
rung üblichen Landes-Hauptmanneyen auf einmal gäntz.
Nch aufgehoben worben. Hier haben die Unterthanen ihre
- L 4 erste
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift]]